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Gold steht auf Platz drei der Anlageklassen bei Deutschen

Die Goldkäufe in Deutschland haben sich in den letzten Jahren drastisch verändert. Zu diesem Ergebnis kommt die Analyse „Gold Demand Trends“ vom Weltverband World Gold Council (WGC).

12. November 2024
Studien

Gold steht auf Platz drei der Anlageklassen bei Deutschen

Edelmetall ist damit weiter eine Schlüsselinvestition im Anlagemix

Die Goldkäufe in Deutschland haben sich in den letzten Jahren drastisch verändert. Zu diesem Ergebnis kommt die Analyse „Gold Demand Trends“ vom Weltverband World Gold Council (WGC). Die Analyse ist ein Quartalsbericht über die weltweite Goldnachfrage und das entsprechende Angebot. Noch vor zwei Jahren war Deutschland der zweitgrößte Markt für Goldinvestitionen im Einzelhandel: 2022 schaffte es eine Nettonachfrage von 185 Tonnen – bezogen auf Barren und Münzen. Diese Nachfrage sank auf nur noch 47 Tonnen im Jahr 2023. In der ersten Hälfte dieses Jahres kauften Kleinanleger nur noch 5 Tonnen Gold.

Hinter den Daten steckt mehr, als man auf den ersten Blick sieht. Die Nachfrage wird nach Privatanlegern auf einer "Netto"-Basis gemessen. Das heißt, er misst das Gleichgewicht zwischen neuen Goldinvestitionen und dem, was Anleger aus bestehenden Beständen verkauft haben. Das WGC kann aus den Daten nicht ableiten, wie viele Menschen Gold im Vergleich zu anderen Anlageklassen halten. Die Analyse sagt erstmal nichts darüber, warum Menschen weniger kaufen (und/oder mehr verkaufen).

Daher hat das WGC recherchiert, um das herauszufinden. Im 2. Quartal hat es das Marktforschungsinstitut Toluna beauftragt, eine 10-minütige Online-Umfrage unter mehr als 3.000 deutschen Investoren durchzuführen. Spoiler-Alarm zum Ergebnis: Die Deutschen schätzen Gold noch immer sehr.

Deutschland ist weiter Goldhochburg...

Gold ist in Deutschland ein weit verbreitetes Investment – 37 Prozent der deutschen Anleger haben schon einmal in Gold investiert oder es in ihrem Besitz gehabt. Mit 28 Prozent aktueller Besitz ist es nach Sparkonten (61 Prozent) und Aktien (46 Prozent) die dritthäufigste Investition im Land. Die aktuelle Umfrage lässt folgende Aussage zu: Mehr als ein Drittel der deutschen Anleger haben schon einmal in ihrem Leben in Gold investiert!

Mit Blick auf die Gründe, warum Deutsche so gerne in Gold investieren, lassen sich folgende Hauptgründe dafür auflisten. Sie zahlen darauf ein, dass Gold ein strategischer Vermögenswert ist:

  • Es ist möglich Gold in kleinen Mengen zu kaufen

  • Es vor schützt Inflation

  • Es ist einfach zu kaufen und zu verkaufen – zum Beispiel bei philoro in einer Filiale oder im Webshop unter www.philoro.de

  • Es bietet bessere langfristige Rendite als Bargeld auf einem Sparkonto

  • Es trägt dazu bei, Risiken zu streuen und das Portfolio zu diversifizieren.

So gesehen haben deutsche Anleger klare Motive für den Goldkauf. Zudem hat das Edelmetall hat in den vergangenen Jahren ein Sicherheitsnetz für deutsche Anleger geboten.

Wie passt das zu der jüngsten Flaute bei der allgemeinen Nachfrage nach Goldinvestitionen in Deutschland? Die düstere Wirtschaftslage des Landes hat das Vertrauen der Anleger erschüttert: Der Index des ZEW-Instituts mit Blick auf die Konjunkturerwartung fiel im September auf 3,6 nach 19,2 im Vormonat – den niedrigsten Stand seit einem Jahr. Das spiegelt sich in den Daten darüber wider, warum die Menschen in Deutschland in den letzten Jahren Gold verkauft haben.

Tobias Kascha, Deutschland-Geschäftsführer von philoro, erklärt die Kaufzurückhaltung aus seiner Sicht: „Aus vielen persönlichen Gesprächen mit unseren Kundinnen und Kunden, lassen sich klare Rückschlüsse auf deren Kaufzurückhaltung schließen. Insgesamt wird die Kauflaune in Deutschland vor allem durch weniger freies Kapital bei Privatpersonen gebremst. Hinzu kommen Verunsicherung über zukünftige Ausgaben und gestiegene Lebenshaltungskosten. Ganz aktuell kommen noch die Unsicherheitsfaktoren Regierungskrise in Deutschland und die Unsicherheiten, die mit der Wiederwahl von Trump verbunden sind, hinzu. Der gestiegene Goldpreis war zuletzt auch ein Grund für die Kaufzurückhaltung“.

Von den 1.114 Befragten, die jemals in Gold investiert haben, gaben 13 Prozent an, dass sie seit Anfang 2023 entweder einen Teil oder die gesamte Goldinvestition verkauft haben. Der Hauptgrund dafür war, dass sie "Gewinne aus dem höheren Goldpreis realisieren wollten". Fast ein Viertel gab an, dass sie Gold verkauften, "um Geld für einen großen Kauf freizubekommen", und ein Fünftel verkaufte, weil "es eine einfache Möglichkeit war, etwas Geld übrig zu haben". Bemerkenswert ist, dass 18 Prozent derjenigen, die seit Anfang 2023 Gold verkauft haben, es machten, weil sie "das Geld brauchten, um Einkommen aufzubessern, aufgrund der höheren Lebenshaltungskosten".

So wurden die jüngsten Goldverkäufe in Summe von der Not angetrieben, Gewinne zu realisieren und Zugang zu Bargeldern zu erhalten.

Wie goldig sieht die Zukunft der Deutschen aus?

Wichtig ist, dass die Verkaufswelle sicher nicht das Ende der deutschen Liebe zum Gold bedeutet. Die meisten der jüngsten Verkäufer behielten einen Teil ihres Goldes: 65 Prozent derjenigen, die seit Anfang 2023 verkauft haben, verkauften nur einen Teil ihres Goldes. Dies spiegelt die Überzeugung wider, dass "das Halten von Bargeld und physischen Vermögenswerten der sicherste Weg ist, um das eigene Vermögen zu schützen" (68 Prozent nannten dies als Grund, warum sie generell investieren).

Wichtiger ist noch, dass deutsche Goldinvestoren in der Regel loyale Wiederholungskäufer sind. Nur sehr wenige der 3.010 Befragten gaben an, dass sie entweder "definitiv nicht" (5 Prozent) oder "sehr unwahrscheinlich" (7 Prozent) in Zukunft in Gold investieren werden. Im Vergleich dazu sind es 12 Prozent, die "auf jeden Fall investieren werden" und 20 Prozent, die dies "sehr wahrscheinlich" tun. 25- bis 34-jährige Männer geben am ehesten an, dass sie definitiv in Zukunft investieren werden. Selbst diejenigen, die Gold verkauft haben, sind sehr offen für einen nochmaligen Kauf; Bemerkenswert ist, dass keiner der 147 Befragten, die seit 2023 Gold verkauft haben, eine zukünftige Investition ausschloss.

Wichtigen Faktoren, die bei der Wahrscheinlichkeit künftiger Investitionen in Gold eine Rolle spielen, lauten:

  • Potenzielle zukünftige Goldrenditen

  • Geopolitische Risiken

  • Diversifikationsvorteile

  • Erwartete und reale sinkende Zinssätze.

Die Analyse vom WGC gibt einen kleinen Einblick in die Köpfe deutscher Anleger und ihre Einstellung zu Gold. Obwohl die letzten Jahre in absoluten Zahlen eine Herausforderung für die Goldnachfrage darstellten, deuten die Antworten darauf hin, dass die Beziehung der Deutschen zu ihrem Lieblingsedelmetall auf einer sehr soliden Grundlage steht.

Hier geht es zum vollständigen Bericht

Sebastian Hell, Finanzexperte und Betreiber des Blogs "Hell investiert", lächelt in die Kamera. Er trägt ein dunkelblaues Hemd und hat die Arme verschränkt. Herr Hell wird bei philoro in Freiburg einen Vortrag halten.
Exklusive Kundenveranstaltung: Sebastian Hell bei philoro in Freiburg
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