Wenig Veränderung bei der Goldnachfrage

Wenig Veränderung bei der Goldnachfrage 31.07.2023

Gold bleibt als Absicherung für Krisenzeiten attraktiv

Die Gesamtnachfrage nach Gold weist im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr kaum Veränderungen auf. Laut dem aktuellen Bericht des World Gold Council (WGC) betrug die Goldnachfrage ohne außerbörslichen Handel im letzten Quartal 921 Tonnen. Das entspricht einem Rückgang um 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Unter Einbeziehung der außerbörslichen Käufe und der Lagerbestände stieg die Gesamtnachfrage um 7 Prozent auf 1255 Tonnen. Die Nachfrage nach Gold wurde gestützt durch die verstärkten Käufe von Münzen und Barren. Die Gold-Käufe der Zentralbanken waren etwas rückläufig. Der Bedarf nach Gold als krisensichere Anlage ist nach Ansicht von Experten nach wie vor groß.

Die Investitionen in Barren und Münzen stiegen im zweiten Quartal um 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 277 Tonnen. Der Zuwachs geht vor allem zurück auf die Länder des mittleren Ostens. Besonders ausgeprägt waren die Käufe von Münzen und Barren in der Türkei. Der Bedarf betrug dort 48 Tonnen. Ein Zuwachs von über 300 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In den europäischen Ländern war bei Münzen und Barren gegenüber dem Vorjahr ein Rücklauf zu verzeichnen. Die Schweizerinnen und Schweizer kauften im zweiten Quartal insgesamt 8 Tonnen Gold in Form von Münzen und Barren. Das entspricht einem Minus von 30 Prozent.

Anleger suchen Gold als sicheren Hafen

«In Anbetracht der historisch stark gestiegenen Zinsen bleiben der Goldkurs und auch die Nachfrage nach Gold sehr stabil», sagt Christian Brenner, CEO des Edelmetallhändlers philoro SCHWEIZ. «Viele unserer Kunden sind in Anbetracht der wirtschaftlich und geopolitisch instabilen Lage verunsichert und möchten sich für schlechtere Zeiten absichern», sagt Brenner und ergänzt: «Auch wegen der Ankündigung der neuen Währung der BRICS-Staaten, die durch Gold gedeckt werden könnte, erwarten viele einen steigenden Goldpreis.»

Nach wie vor ist der Kauf von Edelmetallen beliebter als der Verkauf. Bei philoro SCHWEIZ waren im zweiten Quartal 85 Prozent der Transaktionen Edelmetall-Käufe und nur 15 Prozent Verkäufe. Damit blieb das Kauf-Verkaufsverhältnis ungefähr gleich wie im ersten Quartal des Jahres. Gemessen an der Absatzmenge war das Gold Vreneli 20 Franken im zweiten Quartal das beliebteste Produkt. Gemessen am Umsatz war der Bestseller der 250 Gramm Goldbarren. Betrachtet man die Kauf-Entwicklung von Gold und Silber getrennt, so zeigt sich, dass sich der Absatz nach Gewicht bei Silber im 2. Quartal gegenüber dem Vorquartal mehr als verdoppelt hat (+106%), während die Nachfrage nach Gold marginal zurückging (-4%). Diese Entwicklung widerspiegelt sich auch im Umsatz. Im ersten Quartal betrug der Umsatz mit Gold gegenüber Silber 92 Prozent. Im zweiten Quartal betrug der Umsatz mit Gold noch 88 Prozent. Bei Gold sind größere Stückelungen nach wie vor enorm beliebt. Nach Gewicht gemessen betrug der Anteil an Goldbarren im Vergleich zu Goldmünzen im zweiten Quartal 73 Prozent. Der Anteil erhöhte sich damit gegenüber dem Vorquartal leicht (+2%).

Gold-Käufe der Zentralbanken leicht rückläufig

Während die Zentralbanken in den letzten Quartalen enorme Mengen an Gold kauften, wurde dieser Trend im zweiten Quartal dieses Jahres etwas ausgebremst (-35% gegenüber Vorjahr). Im Langzeitvergleich weisen die Zentralbanken bezüglich Gold-Käufen im 2023 immer noch das stärkste erste Halbjahr aller Zeiten auf. Im ersten und zweiten Quartal zusammen betrug der Goldbedarf nämlich 387 Tonnen, wobei das zweite Quartal 103 Tonnen ausmacht. Die Kaufaktivität ist nach wie vor weit verbreitet und verteilt sich sowohl auf die Schwellen- als auch auf die Industrieländer.

Der Schmuckverbrauch konnte sich trotz des hohen Goldpreises leicht verbessern und stieg im Jahresvergleich um 3 Prozent auf 476 Tonnen. Bei den ETFs sind nach wie vor Abflüsse zu verzeichnen. Sie betrugen im zweiten Quartal 21 Tonnen. Die Nachfrage nach Gold, das in der Technologiebranche verwendet wird, blieb aufgrund der anhaltenden Schwäche der Unterhaltungselektronik sehr schwach; sie lag im zweiten Quartal in Folge bei nur 70 Tonnen. Die Minenproduktion dürfte im ersten Halbjahr mit 1781 Tonnen einen Rekordwert erreicht haben. 

Optimales Umfeld für die Entwicklung des Goldpreises

Das Gold-Interesse der Zentralbanken in Verbindung mit gesunden Investitionen und einer robusten Schmucknachfrage schuf laut World Gold Council ein «günstiges Umfeld für die Goldpreise». Im Jahresrückblick liegt der Goldpreis mit 1,7 Prozent im Plus und beträgt aktuell bei 1713 Franken pro Feinunze. «Im Falle einer Rezession in den USA wird der Goldpreis stark beflügelt», sagt Christian Brenner von philoro SCHWEIZ. Dieses Szenario sei zwar nicht mehr so akut zu erwarten wie auch schon, doch die Gefahr einer Rezession sei nach wie vor nicht gebannt. «Die Zinspolitik der Fed zur Bekämpfung der Inflation stellt in den USA für verschuldete Unternehmen und Privatpersonen eine enorme Belastung dar», sagt Brenner. Sobald die Fed die Zinsen senken könne, wirke sich das ebenfalls wieder günstig auf den Goldpreis aus.

Medienkontakt

Christian Giesen, Pressesprecher und Marketing Manager

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