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Gold im alten Ägypten: Die Pharaonen und ihr Schatz

Gold war im alten Ägypten nicht nur ein begehrtes Edelmetall – es war göttlich. Es glänzte wie die Sonne, galt als Fleisch der Götter und war das Symbol für Unsterblichkeit. Ägyptens Pharaonen umgaben sich mit Gold in einer Pracht, die bis heute beeindruckt. Doch woher kam dieses Gold? Welche Rolle spielte es in Religion, Kunst und Wirtschaft? Und was geschah mit den riesigen Schätzen der Pharaonen?

27. Februar 2025
Goldstories

Gold – Das göttliche Metall der Ägypter

Für die alten Ägypter war Gold weit mehr als ein wertvolles Material – es war die Verkörperung des Göttlichen. Man glaubte, dass die Haut der Götter aus Gold bestand, insbesondere die des Sonnengottes Re (Ra). Auch die Pharaonen, die als lebendige Götter verehrt wurden, schmückten sich mit Gold, um ihren göttlichen Status zu unterstreichen.

Das Metall galt als unvergänglich und wurde mit der Sonne, dem ewigen Kreislauf des Lebens und dem Jenseits in Verbindung gebracht. Daher spielte Gold eine zentrale Rolle in Tempeln, Gräbern und der Ausstattung der Herrscher.

Goldene Hieroglyphen.
Ein antiker ägyptischer Tempel mit Säulen und Statuen.

Woher kam das Gold der Pharaonen?

Ägypten besaß zahlreiche Goldvorkommen, die vor allem in Wüstengebieten des östlichen Niltals und in Nubien lagen. Die Region „Ta-Seti“, das heutige Nubien (Sudan), war besonders reich an Gold und wurde als das „Goldland des Südens“ bezeichnet.

Die Ägypter entwickelten bereits um 2600 v. Chr. fortschrittliche Methoden zum Goldabbau. In mühevoller Handarbeit trieben Arbeiter Schächte in das harte Gestein und zerkleinerten es mit Kupfermeißeln. Anschließend wurde das Gold durch Wasch- und Schmelzverfahren herausgelöst.

Gold wurde nicht nur in Ägypten selbst gefördert, sondern auch durch Kriegszüge und Tributzahlungen aus eroberten Gebieten, insbesondere aus Nubien, in riesigen Mengen ins Land gebracht. Die Pharaonen führten regelrechte „Goldkriege“, um die Kontrolle über die begehrten Minen zu behalten.

Goldene Tempel, Paläste und Gräber

Das Gold der Pharaonen wurde nicht für den Handel genutzt, sondern diente in erster Linie als Prestigeobjekt und religiöses Symbol. Es fand sich überall:

  • In Tempeln: Die großen Tempelanlagen Ägyptens waren mit goldenen Schreinen, Statuen und Wänden ausgestattet. Die berühmte „Goldene Kapelle“ von Karnak war einst vollständig mit Goldplatten bedeckt.

  • In Palästen: Thronsessel, Schmuck, Waffen und ganze Möbelstücke der Pharaonen waren mit Gold überzogen oder daraus gefertigt.

  • In Gräbern: Die prächtigsten Goldschätze fanden sich in den Grabkammern der Könige – allen voran die legendäre Grabkammer des Tutanchamun.

Tutanchamuns Grab: Das spektakulärste Goldversteck

Das berühmteste Gold der ägyptischen Geschichte wurde 1922 von Howard Carter entdeckt: Die Grabkammer des jungen Pharaos Tutanchamun (Regierungszeit ca. 1332-1323 v.Chr.).

Unter den Funden befanden sich mehr als 5.000 goldene Artefakte, darunter:

  • Die goldene Totenmaske – ein Meisterwerk aus 11kg reinem Gold

  • Drei goldene Särge – der innere Sarg aus massivem Gold wog rund 100kg

  • Goldene Throne, Streitwagen, Schmuck und Amulette

Die Pracht der Grabbeigaben zeigt, wie wichtig Gold für den Totenkult war. Man glaubte, dass der Verstorbene im Jenseits die gleiche Pracht genießen sollte wie im Leben.

Der goldene Sarg von Tutanchamun.

Die hohe Kunst der ägyptischen Goldschmiede

Die Goldschmiedekunst des antiken Ägyptens ist berühmt für ihre exquisite Verarbeitung und tiefgreifende Symbolik. Schon seit Jahrtausenden faszinieren uns die raffinierten Techniken und die reiche Bedeutung hinter den Schmuckstücken, die in den Grabstätten und Tempeln gefunden wurden. Diese Kunst war nicht nur Ausdruck ästhetischer Vorlieben, sondern spielte auch eine zentrale Rolle in den kulturellen und religiösen Praktiken der Ägypter.

Die Techniken der Goldschmiede

Die antiken ägyptischen Goldschmiede waren wahre Meister der Metallurgie. Sie verstanden es, Gold zu schmelzen, zu legieren und zu hämmern, um daraus atemberaubende Kunstwerke zu erschaffen. Besonders verbreitet waren Techniken wie Granulation (feinste Goldkügelchen als Verzierung), Filigranarbeit (zarte Golddrähte, kunstvoll miteinander verflochten) und das Einlegen von Edelsteinen wie Lapislazuli oder Karneol.

Symbolik in ägyptischem Schmuck

Schmuck war in Ägypten mehr als nur Zierde – jedes Stück hatte eine tiefgehende symbolische Bedeutung:

  • Skarabäen standen für Wiedergeburt und Schutz

  • Falken symbolisierten den Himmelsgott Horus

  • Schlangen waren Zeichen von göttlicher Macht und ewiger Erneuerung

Viele Schmuckstücke wurden nicht nur aus ästhetischen Gründen getragen, sondern sollten ihren Träger im Diesseits und im Jenseits schützen.

Ein goldener Ring mit Hieroglyphen und einem Mistkäfer.

Die Arbeitsstätten der Goldschmiede

Ägyptische Goldschmiede arbeiteten in speziellen Werkstätten, die mit Hämmern, Meißeln, Feilen und kleinen Schmelzöfen ausgestattet waren. Sie verarbeiteten nicht nur Gold, sondern auch andere Edelmetalle und Halbedelsteine. Die fein gearbeiteten Schmuckstücke wurden entweder für die Oberschicht hergestellt oder für Tempel und religiöse Zeremonien genutzt.

Schmuck in Ritualen und im täglichen Leben

Schmuck war allgegenwärtig: Priester trugen goldene Amulette in Zeremonien, Pharaonen schmückten sich mit goldenen Insignien der Macht, und selbst das einfache Volk besaß kleinere Schmuckstücke mit schützenden Symbolen. Besonders bedeutend waren Ohrringe, die nicht nur Modeaccessoires waren, sondern auch als Statussymbole und Schutzamulette galten.

Gold als Währungsmacht: Der Reichtum der Pharaonen

Obwohl Gold im alten Ägypten keinen direkten Währungswert hatte (man bezahlte mit Naturalien oder Kupfer und Silber), war es eine politische und wirtschaftliche Machtquelle.

Die Pharaonen nutzten Gold, um Allianzen zu schmieden:

  • Sie schenkten goldene Schmuckstücke und Statuen an verbündete Herrscher

  • Sie zahlten Gold an Söldner und ausländische Fürsten als Tribut oder Bestechung

Eines der beeindruckendsten Beispiele ist der „Goldene Brief“ des Pharaos Amenophis III., in dem er einen König um eine Braut bittet und betont, dass Ägypten mehr Gold als Sand habe.

Eine ägyptische Königin vor goldenen Säulen mit Hieroglyphen.
Goldene Hieroglypen, die schön glänzen.

Was geschah mit den Goldschätzen der Pharaonen?

Obwohl die Ägypter ihre Gräber mit enormen Reichtümern füllten, blieb nur ein Bruchteil davon erhalten. Die meisten Pharaonengräber wurden bereits in der Antike geplündert – oft von den eigenen Priestern oder Wächtern.

Die großen Goldmengen Ägyptens gelangten über die Jahrhunderte in fremde Hände:

  • Die Perser, Griechen und Römer erbeuteten tonnenweise Gold aus Ägypten

  • Viele goldene Artefakte wurden eingeschmolzen, um Münzen oder neue Schmuckstücke herzustellen

  • Der Verbleib vieler sagenumwobener Schätze, wie der Goldreichtum der Ramses-Dynastie, bleibt bis heute ein Rätsel

Fazit: Gold als ewiges Symbol der Macht

Für die alten Ägypter war Gold mehr als ein Metall – es war das Symbol für Göttlichkeit, Macht und Unsterblichkeit. Die Pharaonen sicherten sich riesige Schätze, mit denen sie nicht nur ihren irdischen Reichtum, sondern auch ihr Leben nach dem Tod ausstatten wollten.

Doch das ägyptische Gold hatte eine weitreichendere Wirkung: Es prägte den Mythos der Pharaonen, beeinflusste antike Handelsrouten und zog über Jahrtausende die Gier von Eroberern und Plünderern auf sich. In den nächsten Artikeln unserer Serie werden wir sehen, wie Gold in anderen Kulturen eine zentrale Rolle spielte – von den Reichtümern Mesopotamiens bis zu den legendären Schätzen der Inkas.

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